Kompetenzen bei jungen Menschen feststellen

Leistungs- und Verhaltensbeurteilung

 

Jeder Mensch verfügt über Kompetenzen und Ressourcen, die es zu entdecken und zu fördern gilt. Individuell beeinträchtigte und/oder sozial benachteiligte junge Menschen hierbei zu unterstützen, ist eine zentrale Aufgabe der Akteur*innen im Übergang Schule-Beruf. Das Entdecken der eigenen Fähigkeiten und der damit verbundenen Chancen gibt jungen Menschen einen wichtigen Motivationsschub. Dieser wirkt sich äußerst positiv auf den individuellen Entwicklungs- und Unterstützungsprozess aus und fördert den intensiven Beziehungsaufbau.

 

Kompetenzfeststellungsverfahren sind Instrumente, die den Pädagog*innen zur Verfügung stehen, um einen umfassenden Einblick in die Kompetenzen/Ressourcen der jungen Menschen zu erhalten und daraus Empfehlungen für die weitere Gestaltung des individuellen Förderprozesses abzuleiten. Der Markt bietet eine Vielzahl unterschiedlichster Verfahren, deren Ziele und Nutzen, aber auch Grenzen, oftmals nicht hinreichend transparent sind.

 

Seminarziele

  • Sie unterscheiden verschiedene Verfahren der Kompetenzfeststellung und kennen die Schritte einer systematischen Verhaltensbeobachtung: Beobachtung – Beurteilung – Dokumentation und individuelle Rückmeldung.
  • Sie können systematisch beobachten und Beobachtungsfehler vermeiden.
  • Sie können die zwei Richtungen / Pole der Kompetenzfeststellung (subjektorientiert vs. anforderungsorientiert) unterscheiden.
  • Sie kennen beispielhafte Übungen verschiedener standardisierter und teilstandardisierter Verfahren.
  • Sie können Ergebnisse der Potenzialanalyse dokumentieren und mit Teilnehmenden der Potenzialanalyse reflektieren.

Inhalte

  • Beobachten und Beobachtungsfehler
  • Verhaltens-Beobachtung am Beispiel
  • Subjektorientierte vs. anforderungsorientierte Ansätze
  • Assessment-Center, Einführung, Übungsbeispiel, Beobachtung und Bewertung
  • Biografiearbeit
  • Reflexionsgespräche

Methoden

fachliche Inputs, Erarbeitung von Übungen - theoretisch und mit aktiver praktischer Durchführung in unterschiedlichen Rollen, Erarbeitung kurzer Texte (Einzelarbeit), Diskussion und Auswertung im Plenum, Selbstreflexion, Praxistransfer

 

Trainerin

Dr. Petra Lippegaus

Die Diplom-Sozialarbeiterin war bis Mitte 2023 Professorin für Soziale Arbeit an der SRH Hochschule in NRW in Hamm und zuvor Professorin für Kompetenzentwicklung an der Fachhochschule des Mittelstandes in Bielefeld. Dr. Lippegaus verfasste zahlreiche Handreichungen zur Potenzialanalyse und zur individuellen Förderung im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Zudem leitete sie das Good Practice Center im Bundesinstitut für Berufsbildung in Bonn und war langjährige Mitarbeiterin der INBAS GmbH (heute involas) Offenbach für die Schwerpunkte Benachteiligtenförderung, Berufsorientierung, Kompetenzfeststellung.