Schulden machen – (k)ein Problem?! – Schuldenprävention in der Arbeit mit jungen Menschen
Alltagspraktisches Wissen jungen Menschen vermitteln

 

Die jährlichen Erhebungen aus den Schuldnerberatungsstellen zeigen, dass besonders junge Menschen mit den Tücken des finanziellen Alltags zu kämpfen haben. Die 18- bis 35-jährigen sind diejenigen, die den Großteil der zu beratenen, überschuldeten Personen ausmachen.

 

Der Weg in die Überschuldung wird jungen Menschen leicht gemacht. In Zeiten von Niedrigzins, Onlinehandel und Zahlpausen stehen alle Möglichkeiten des schnellen Konsums offen. Und personalisierte Werbemaßnahmen suggerieren in Dauerbeschallung die Notwendigkeit unzähliger, neuer Produkte, die uns Glück und Schönheit versprechen. Neben der notwendigen Willensstärke fehlt es vielen, die in die wirtschaftliche Selbstständigkeit gelangen, an finanziellem Alltagswissen. Einmal in die sogenannte Schuldenspirale geraten, kann dies das Leben der jungen Menschen und deren Familien dauerhaft negativ prägen.

 

Eine lebensweltorientierte und praxisnahe Präventionsarbeit kann hier vorbeugend, aber auch problemmindernd wirken.

 

Seminarziele
Das interaktiv gestaltete Seminar soll unter andere folgende Fragestellungen beantworten:

  • Wieso geraten junge Menschen in die sogenannte Schuldenfalle
  • Wie kann verantwortungsbewusster Umgang mit Geld und Konsum vermittelt werden?
  • Was, wenn die Teilnehmer*innen bereits in den berühmten Brunnen gefallen sind?

Sie erhalten einen Überblick über schuldenspezifische Zahlen und Fakten im Jugendalter. Es werden die praktische Präventionsarbeit und eine einfach einsetzbare Projekte- und Materialübersicht aufgezeigt, die Sie gezielt in der individuellen Beratung bzw. in der Gruppenarbeit einsetzen können. Abschließend wird Ihnen die Arbeit der Schuldnerberatungsstellen vorgestellt. Zudem erhalten Sie Tipps für eine erfolgreiche Krisenintervention bei Überschuldungssituationen Ihrer Teilnehmer*innen.

 

Inhalte

  • Auslöser, Ursachen und Folgen der Überschuldung
  • Ansätze für die Präventionsarbeit mit (jungen) Menschen
  • Vorstellung und Erprobung von Materialien
  • Arbeitsweise der Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatungsstellen
  • Erste-Hilfe-Maßnahmen bei problematischen Verschuldungssituationen

 

Methoden

 

Fachliche Inputs mit verschiedenen Medien, Gruppengespräche, Kleingruppenarbeit, Arbeit an konkreten Beispielen, umfangreiches Arbeitsmaterial

 

 

Trainer

 

Sebastian Rothe, Fachberater für Schuldenprävention für die Fachberatungsstelle für Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatungsstellen und Schuldenprävention der LIGA der freien Wohlfahrtspflege in Thüringen e.V.

 

Der Sozialpädagoge (M.A.) arbeitete bereits während des Studiums als Praktikant in einer Schuldner- und Verbraucherberatungsstelle. Praxiserfahrung hat er im Bereich der offenen und stationären Kinder- und Jugendhilfe sowie in der Eingliederungshilfe. Mit dem Schwerpunkt „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ im Masterstudium fließen sowohl Methoden der Erwachsenenbildung als auch Aspekte einer langfristig tragfähigen Lebensweise in die Arbeit als Fachberater für Schuldenprävention für die Fachberatungsstelle für Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatungsstellen und Schuldenprävention der LIGA der freien Wohlfahrtspflege in Thüringen e.V. ein. Er unterstützt die Präventionsarbeit der Thüringer Beratungsstellen aber auch von Lehrenden, (Schul-/Sozial-)Pädagog*innen durch die Erarbeitung und Bereitstellung zielgruppenorientierter Konzepte und Materialien. Darüber hinaus bietet er Seminare und Fachtage in Kooperation mit verschiedenen Trägern und Institutionen an, um für Überschuldungsrisiken zu sensibilisieren.